Der tollste Moment beim Lackieren ist es, endlich den neuen Lack mit einer Lackierpistole auf das Objekt aufzutragen und dann das fehlerlose, glänzende Finish zu bewundern! Ob für Hobbylackierer, Profi oder Lackuniversum-Fans…

Doch wie oft hast Du vor dem Objekt gestanden und 

• der Lack war total matt und glanzlos

• irgendwo hatten sich Läufernasen gebildet

• der Lack wollte nicht richtig abtrocknen

• der Lack haftete nicht richtig und blätterte wieder ab

• der Farbton stimmte nicht überein

• der Lack ist wieder aufgequollen, bildete Runzeln und Risse

Es gibt nichts frustrierenderes und irritierendes!!  

Und deshalb reden wir über Lackierfehler 

Ja, aus Fehlern lernt man bekanntlich. Nicht nur als Anfänger, auch als Profi passieren sie Dir und dann ist guter Rat teuer (alles nochmal zu lackieren ist für Dich sehr teuer!)…

Deshalb ist es unser Anliegen, Dir unsere Erfahrungen und Fachwissen weiterzugeben, damit Du von vornherein erkennst, wie Du die URSACHEN von Lackierfehlern vermeiden kannst (und manche Fehler gar nicht erst machen musst ;-))!! Wie heißt es so schön: „Ich helfe Dir mehr, wenn ich Dir das Angeln beibringe und nicht, wenn ich Dir einfach einen Fisch zu essen gebe!“

1. die Verwendung von ein und derselben Lackierpistole

2. keine oder sehr nachlässige Reinigung der Werkzeuge

3. falsche Pflege von Zubehör und Materialien

4. fehlende Struktur bzw. Unordnung an Deinem Arbeitsplatz

5. Angst vor (Fehl)investition in mehrere/unterschiedliche Werkzeuge/Pistolen

6. keine Arbeitsschutzkleidung und mangelnde Arbeitssicherheit

7. keine oder eine vernachlässigte Planung und Vorbereitung (Fehlplanungen und Fehleinschätzung - hole Dir unsere Profi-Checkliste für Lackierer )

8. mangelnde Produktqualität und ein zu niedriger Arbeitsanspruch (fängt nicht nur bei Dir, sondern teils schon beim Kunden an)

Lackierfehler siehst Du immer erst am Ende Deines Arbeitsprozesses (wenn Dir vorher die Ursache nicht bewusst ist) - und da kannst Du nur sehr schwer oder sehr begrenzt noch etwas tun, um sie verschwinden zu lassen.

Im Folgenden kannst Du nur noch versuchen, den Fehler mit allen Tricks Deines Lackierhandwerks auszubessern, bei schwerwiegenderen oder auffälligeren Fehlern musst Du allerdings nochmal von vorne anfangen!!

Das bedeutet erneuten Zeitaufwand (Überstunden!) und mehr Kosten für neue Materialien, Deine Arbeitszeit und Betriebskosten. Die Unzufriedenheit eines Kunden, der auf den Auftrag wartet ist dabei noch nicht einkalkuliert - was ist wenn Du dadurch Deine Abgabefrist (auch für die nächsten Projekte) nicht einhalten kannst, den Auftrag und den Kunden am Ende sogar verlierst? 

An diese Auswirkungen auf Deine Arbeit, Dein Unternehmen und Deine mentale Gesundheit denken die meisten Lackierer bei einem Lackierfehler überhaupt noch nicht. 

Ja, richtig gehört! Deine mentale und emotionale Verfassung spielen auf lange Sicht dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle. Der (Arbeits)Frust, die sinkende Arbeitsmoral, der daraus resultierende berufliche und private Stress ist eine sich oft langsam entwickelnde Abwärtsspirale. Lust zur Arbeit zu gehen, weiter zu lackieren oder überhaupt mit Freude und Interesse ans Lackieren heranzugehen ist dann nur noch schwer vorstellbar.

Wenn wir Prediger wären, würde unsere Top-Predigt nur aus einem Wort bestehen: Vorbereitung!! 

Denn bis zum eigentlichen Lackiervorgang (das Auftragen vom Lack) gibt es viele Schritte, die zuerst dran sind und somit für ein tolles Endergebnis sorgen.

Da musst Du durch!! ;-) 

Doch je sorgfältiger Du bei der Vorbereitung bist,  desto größer der Lohn (durch ein tolles Finish und zufriedenen Kunden)! 

Gute Vorbereitung beinhaltet:

• detaillierte Planung aller Arbeitsschritte (mache es Dir leicht mit unserer Profi-Checkliste für Lackierer!)

• Überprüfung von benötigten Materialien und Werkzeugen (rechtzeitig!!) 

• genaue Zeiteinteilung der einzelnen Arbeitsschritte

• Einrichten des Arbeitsplatzes

• Anlegen von Testplatten

• Dokumentation der Arbeiten für die besserer Vorbereitung vom nächsten Projekt

Es heißt nicht umsonst „Übung macht den Meister!“ und bei den Lackierern „Pfuschen will gelernt sein!“ - was nicht etwa eine fehlerhafte Lackierarbeit unterstützt, sondern darauf abzielt, dass Du Dein Handwerk in jeder Situation und passend zu jedem Untergrund so gut beherrscht, dass das Ergebnis immer top aussieht (für den High End Schliff im Profidasein).

Versuche also so oft wie möglich alle Arbeitsschritte und den Umgang mit Werkzeug und Materialien zu Deinen Lackierarbeiten zu üben! Irgendwann entwickelst Du ein genaues Gefühl für die Prozesse und es wird zu Deiner natürlichen Routine - wie Zähneputzen oder Autofahren.

Also musst Du nicht ständig wieder bei 0 anfangen, wenn Du eine Lackierpistole oder Schleifgerät benutzen musst.

Fang an Deine Arbeitsvorgänge detailliert zu dokumentieren!!

Klingt langweilig und aufwändig, ist aber jede Sekunde und damit jeden Cent wert!! 

• Welche Produkte hast Du in welchem Mischungsverhältnis benutzt?

• Welche Schleifscheiben mit welcher Körnung?

• Wieviele und welche Arbeitsgänge hast Du gemacht?

• Wie war der Spritzdruck bei der Lackierpistole eingestellt?

• In welcher Umgebung hast Du gearbeitet? Wievielt Zeit hast Du gebraucht?

Und und und…

Je genauer desto besser. Du kannst immer auf Deine Aufzeichnungen zurückgreifen und weißt genau, was funktioniert hat und was nicht. 

Lass Dich immer (wieder) - auch als Profi - von einem Fachhändler oder Profilackierer beraten!

Stelle so viele Fragen wie möglich und besorge Dir alle nötigen Informationen zu Deinem Projekt!

Du kannst dadurch viele Situationen im Vorfeld vermeiden, die zu ärgerlichen Lackierfehlern führen würden. Angefangen von den richtig aufeinander abgestimmte Lackkomponenten, über neue Schleifscheiben bis hin zum Erfahrungsaustausch über Werkzeuge und Materialverhalten. Keine Frage ist dumm oder überflüssig, denn alles spart Dir Zeit und Geld und sorgt am Ende für ein besseres Lackierergebnis!

Bei Fragen kontaktiere uns einfach direkt.