Schutz der Gesundheit beim Lackieren

31.03.2023 13:58:00 / ALC Wissen / Kommentare 0

Es gibt viele Gründe selber Hand an sein Auto zu legen. Manche Hobbybastler haben einfach nur Spaß daran, andere hingegen können sich einen teuren Werkstattbesuch nicht leisten. Autolack.com bietet allen die Möglichkeit das eigene Fahrzeug selber zu lackieren. Ob Werkzeug, Zubehör oder Autolack, bei uns finden Sie eine riesige Auswahl. Die Entwicklung zeigt, dass immer mehr Autobesitzer selber tätig werden. Dabei wollen wir Sie auch weiterhin mit erstklassigen Produkten unterstützen. Aber Ihre Gesundheit liegt auch uns am Herzen. Denken Sie daher bitte an entsprechende Schutzausrüstung und verantwortungsvolle Verhaltensweisen.

Betroffene Organe, welche man schützen sollte

Theoretisch ist der gesamte Körper betroffen, denn die Giftstoffe könnten über verschiedene Wege in Organe gelangen. Verschlucken dürfte fast Unmöglich sein, es sei denn, man benutzt für sein Trinkwasser ebenfalls Lackierbecher, sodass es zu Verwechslungen kommen könnte. Wahrscheinlicher sind hingegen Spritzer, welche in die Augen gelangen könnten. Nicht vergessen sollte man auch die Haut, die das größte menschliche Organ darstellt. Über die Haut können sehr gut giftige Bestandteile aufgenommen werden, weshalb eine gute Schutzkleidung immens wichtig ist. Insbesondere wenn man häufiger etwas zu lackieren hat. Besondere Beachtung sollte jedoch der Lunge geschenkt werden. Sie ist für eine hohe Leistungsfähigkeit ausgelegt, nämlich um Sauerstoff aufzunehmen und CO2 abzugeben. Die Aufnahme von Schadstoffen würde hier besonders intensiv erfolgen, was großen Schaden anrichten könnte. Seine eigene Gesundheit sollte man daher nie leichtfertig aufs Spiel setzen. Wir geben Ihnen daher einige wichtige Hinweise im Umgang mit Autolacken.

1. Sich der Gefahr beim hantieren mit Chemikalien bewußt werden.

Auch Hobbybastler sollten sich mit den Risiken bei der Verarbeitung von Autolack, Grundierung, etc., sowie Schleifarbeiten bewußt werden. Vorsorge ist in jedem Fall besser als Nachsorge. Auch wenn all diese Stoffe harmlos aussehen, die Warnhinweise der Hersteller stehen nicht umsonst auf den Gebinden. Selbst wenn man mal nur eben einmal, ein wenig, ... machen will, man sollte sich (und auch andere) immer Bestmöglich schützen.

2. Geeignete Räumlichkeiten auswählen

Bei schönem Wetter ist es verlockend auch mal im Freien zu lackieren. Ob das Ergebnis hinterher ansprechend wird, ist hingegen eine andere Frage. Sicher ist dann eine Belüftung gewährleistet, aber es fliegen viele Insekten umher, Staub wirbelt durch Wind auf, ... Besser ist es daher in einem geschlossenen Raum, beispielsweise einer Lackierkabine, zu lackieren. Grundsätzlich ist dabei auf eine ausreichende Belüftung über Ventilatoren mit Filtern zu sorgen. So wird der Farbnebel, Schleifstaub, etc. schnell verdünnt und entfernt.

3. Schutzkleidung tragen

a. Sicherheitsschuh und Überziehschuhe
In einer Werkstatt fällt immer mal etwas herunter, ob ein Schraubendrehen, eine Farbdose oder Werkstück. Sicherheitsschuhe haben daher eine verstärkte Kappe, welche sowohl Ferse wie auch Zehen schützen. Idealerweise ist der Schuh dann auch noch widerstandsfähig gegenüber Öle und wasserdicht. Das wäre bei Sicherheitsschuhen der Klasse S3 der Fall. Im kommerziellen Bereich sind allerdings mindestens Schuhe der Klasse S1 vorgeschrieben. Privat sollte man möglichst ebenfalls auf Sicherheitsschuhe zurückgreifen. Vor Lackspritzern werden diese dann noch durch einfache Überziehschuhe geschützt. Auf diese Weise kommen keine giftigen Spritznebel oder Lackspritzer an die Füße.

b. Handschuhe
Gerade an Hände kommen eigentlich immer Farbspritzer und Farbnebel, weswegen Handschuhe für Lackierer sozusagen Pflicht sind. Anziehen sollte man diese auch bereits beim Mischen von Farben, Verdünner und sonstigen Zusätzen. Die Handschuhe sollten nicht zu dick, flexibel und angenehm zu tragen sein. Meistens werden diese in der Farbe weiss angeboten. Schützen sollte man seine Hände allerdings auch bei sonstigen Werkstattarbeiten. Hier finden Sie alle in unserem Onlineshop angebotenen Handschuhe.

c. Lackieroverall
Gerade im Sommer gibt es Leute, welche in Shirt mit Bermudahose diverse Karosserieteile lackieren. Da auch die Haut ein Organ ist, ist diese Methode sicher nicht die Beste. Empfehlenswert ist hier ein entsprechender Lackieroverall, welche alle Körperteile bis auf Kopf, Hände und Füße abdeckt. Spritzer und giftige Dämpfe haben so keine Chance an Hautbereiche zu kommen.

d. Atemschutzmaske
Hier sollte man aus gesundheitlichen Gründen lieber etwas mehr als zu wenig ausgeben. Eine einfache Einwegstaubmaske vom Grabbeltisch eines Billigmarktes ist sicher nicht ausreichend. Jedenfalls kann man keine Staubmaske für Lackierarbeiten verwenden. Von Vorteil sind in jedem Fall Masken, welche über austauschbare Filter verfügen. So muss man zum Austausch nicht die ganze Maske entsorgen, sondern kann einfach die Filter auswechseln. Es gibt Versionen mit Vollgesichtsschutz, sodass gleichzeitig auch die Augen geschützt sind.

Tipp: Profis verwenden Masken mit integrierter Luftzufuhr. Beispielsweise bietet SATA solche Modelle an. Gerne können wir Ihnen eine solche Maske besorgen, fragen Sie uns einfach.

e. Schutzbrille
Sofern der Atemschutz nicht über einen Vollschutz verfügt, kann man auch eine seperate Brille verwenden. So kommen keine Spritzer in die Augen und Dämpfe können die Augen nur schwer erreichen.

f. Gehörschutz
Ein Gehörschutz ist nicht unbedingt notwendig. Beispielsweise wenn der Overall auch den Kopf bis auf das Gesicht bedeckt und der Kompresser zu den leiseren Modellen gehört. Ansonsten sollte man sich damit gegen den Lärm schützen.  

Hat man sich von Kopf bis Fuss geschützt, dann ist man für jegliche Lackierarbeiten gut gerüstet.

4. Verarbeitungshinweise der Hersteller beachten

Um Risiken auszuschließen, sollte man immer die Verarbeitungshinweise der Hersteller beachten. Gefahren lauern nämlich auch auf andere Art und Weise. Beispielsweise für die Umwelt oder die Dämpfe bilden mit Sauerstoff explosionsfähige Gemische. Was zu beachten ist, steht in der Regel auf der Dose drauf. Professionelle Lackierer kennen die Produkte und Gefahren, aber Hobbybastler sollten die Hinweise ganz besonders beachten.

5. Gesetzliche Vorschriften beachten für Gewerbetreibende

Gerade als Gewerbetreibender kann man nicht frei schalten und walten wie man will. Es gibt unzählige Vorschriften und Gesetze zu beachten, um möglichen Gefahren entgegenzuwirken. Ziel ist es Gebäude, Personen und Umwelt bestmöglich zu schützen. Z.B.
BGR 231 Schutzmaßnahmenkonzept für Lackierarbeiten
BGR 500 Betreiben von Arbeitsmitteln
BGR 190 Benutzung von Atemschutzgeräten
GefStoffV, Verordnung zum Schutz von gefährlichen Stoffen

6. Intelligente Auswahl von Autolack, Grundierung, etc.

Es gibt von Hersteller zu Hersteller und Produkten untereinander durchaus Unterschiede. Das bezieht sich nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Inhaltsstoffe. Wenn man Holzmöbel lackieren möchte, dann tut es eventuell auch ein wasserbasierter Acryllack. Möchte man eine superharte Oberfläche beim Autolack erreichen, dann muss man einen 2K Klarlack zur Versiegelung benutzen. Daher sollte man den Lack immer so auswählen, wie er am Besten zu den eigenen Anforderungen passt.

Entzündbare Stoffe

Damit sich keine entzündbaren Gasgemische bilden, ist eine intensive Belüftung notwendig. Das hat auch den positiven Effekt, dass die Trocknungszeit verringert wird. Staub hat dann nicht die Möglichkeit sich lange auf dem Lack festzusetzen. Gleichzeitig wird natürlich die Explosionsgefahr minimiert. Allerdings kommt es auch hier wieder auf den Lack an, beispielsweise ob dieser entzündbares Lösungsmittel enthält, oder aber Wasser das Lösungsmittel ist. Gleiches gilt übrigens nicht nur für Gase, sondern auch für Schleifstaub.

Gesundheits und Haftungsrisiken

Gerade Arbeitgeber sollten unbedingt darauf achten, dass die Schutzmaßnahmen und Verwendungsempfehlungen seitens der Hersteller unbedingt eingehalten werden. Ansonsten ergeben sich Gesundheits und Haftungsrisiken, welche in Schadensersatz / Schmerzensgeldforderungen enden können. Bei unsachgemäßer Verwendung verspielen auch Privatanwender ihre Forderungsmöglichkeiten im Schadensfall. Allein aus Selbstverantwortung sollte man daher vorsichtig und Gewissenhaft handeln.